DIE BEDROHUNG DES MAROKKANISCHEN HANDWERKS

Erst kürzlich haben wir über das beeindruckende, traditionelle Handwerk der Berberfrauen in Marokko geschrieben. Die Corona-Pandemie bedroht, wie so vieles, dieses Handwerk, wofür Marokko weltweit bekannt ist. Ein Hilfsprojekt versucht gegenzusteuern…

Berber-Teppiche, Silberschmuck, Lampen und Lederware: All dies ist bei Touristen, die ins Königreich Marokko reisen, heiß begehrt. Für seine traditionelle Handwerkskunst ist Marokko weltbekannt. 

In Marokko waren die Ländergrenzen von Mitte März bis Anfang September für die Einreise von Touristen geschlossen. Die Folge ist fatal: Das marokkanische Kunsthandwerk verlor 95 Prozent seiner Einnahmen. Viele Handwerker befinden sich in Existenznot, weil sie abhängig von den Touristen sind. Seit diese nicht mehr kamen, blieben ihre Läden geschlossen.

Das marokkanische Handwerk ist ein wichtiger Wirtschaftszweig Marokkos. Zwei Millionen Beschäftigte machen rund 7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes mit einem Exportumsatz von rund 91 Millionen Euro aus. So nicht in diesem Jahr. Die Pandemie hat Marokko, ein Land, das extrem abhängig vom Tourismus ist, hart getroffen.

Zwei Geschäftsfrauen aus Marrakesch wollen helfen. Ihre Idee: das Projekt #savethemedina – rettet die Medina. Vor allem Marrakesch und seine Bewohner sind stark abhängig vom Tourismus und doch vom Staat im Stich gelassen. Hier ist jeder vierte Erwerbstätige im Tourismus angestellt und die Tourismuseinnahmen machen 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Stadt aus. Mit dem Projekt #savethemedina wollen die Frauen der Krise entgegen steuern und das marokkanische Handwerk unterstützen. 

Ihr Gedanke war einfach: Sie gingen von Haus zu Haus und fragten die Bewohner nach marokkanischem Handwerk. Die gesammelten Waren – Teppiche, Lampen, Keramik-Geschirr – verkauften sie dann, professionell fotografiert, online. Der Umsatz ging an die Bewohner zurück. 

Unter dem Hashtag #savethemedina finden sich zahlreiche Schätze marokkanischen Handwerks, die inzwischen in die ganze Welt verkauft werden. Die beiden Frauen verdienen daran nichts. Das wollen sie auch nicht, vielmehr wollen sie dem marokkanischen Kunsthandwerk etwas zurückgeben. Denn sie bestücken seit Jahren ihre gut laufende Boutiquen eben hiermit. 

Wie wir finden: absolut unterstützenswert. ❤

(Quelle: tagesschau.de)

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