Der arabische Name des Projekts Dar Moustaqbel bedeutet im Deutschen „Haus der Zukunft“. 2017 von Hanneke Ouwehand-Van Hooff gegründet, richtet sich das Projekt an junge Berberfrauen aus dem Hohen Atlas. Ihnen, die eigentlich traditionell nach der Eheschließung Hausfrauen werden sollen, bietet das Chancenprojekt die Möglichkeit einer kostenlosen Unterkunft und Unterstützung beim Lernen während des Studiums.
Bis jetzt sind schon 26 der 55 Plätze im Riad des Projekts Dar Moustaqbel von Frauen im Alter zwischen 18 und 21 Jahren belegt. Das Konzept ist übrigens spendenfinanziert und freut sich immer über neue Unterstützer.
Um das Projekt nicht nur finanziell, sondern auch tatkräftig zu unterstützen, bietet NOSADE regelmäßig Yogastunden im Haus an, bei gutem Wetter auch auf der Dachterrasse. Als Praktikantin bei NOSADE durfte ich im März 2018 Sabine Klein, leidenschaftliche Yogalehrerin von Spirit Yoga aus Berlin, zu einer solchen Session mit den jungen Berberfrauen begleiten und dabei miterleben, mit welchem Enthusiasmus und welcher Freude sie diese Abwechslung zum Studienalltag angehen.
Die 15 Teilnehmerinnen sind anfangs noch etwas schüchtern. Aus dem mädchenhaften Kichern wird aber schnell ernsthafte Konzentration, als sie Sabines Anleitung klassischer Hatha-Posen folgen. Ob herabschauender Hund, Sonnengrüße oder verschiedene Kriegerfiguren, die jungen Frauen sind voll bei der Sache. Das Highlight der Stunde aber sind die Balanceübungen in der Mitte des Raumes, bei denen die Teilnehmerinnen sich grinsend gegenseitig stützen. Die Übungen sind nicht nur aufregend, sie symbolisieren auch die Art, wie die jungen Frauen ihren Weg gemeinsam gehen.
Die Stunde geht mit der klassischen Shavasana, der Entspannungsphase zum Abschluss der Yogastunde zu Ende. Belebt und geschafft sind sich alle einig: Beim nächsten Mal sind sie wieder dabei.
© Jacqueline Schnell für NOSADE 2018
Ein ganz besonderes Dankeschön an Sabine Klein für das Unterrichten und an Christine Schmidt für
die tollen Fotos.