LIVING NOSADE – Marokko: mein Traum aus 1001 Nacht

Marokko – lebendig, bunt und orientalisch. Das sind drei der vielen Schlagworte, die mir bei dem Gedanken an das nordafrikanische Königsland in den Sinn schossen. Und es stellt sich heraus: Ich habe mich nicht getäuscht.

Marrakesch – Die Stadt meiner Träume

Schon lange habe ich davon geträumt, Marrakesch eines Tages zu besuchen; dass ich nun hier für 8 Monate lebe, damit hätte ich jedoch nicht gerechnet. Vor meiner Ankunft war Marokko für mich immer exotisch, märchenhaft und geheimnisvoll zugleich. Und bereits an meinem ersten Abend habe ich den orientalischen Zauber gespürt, den ich bislang in noch keiner anderen Stadt so erlebt habe.

Marrakesch, die Stadt am Fuße des Atlasgebirge und die dadurch ganzjährig unglaubliche Blicke auf die schneebedeckten Gipfel zu bieten hat, zählt zu einer der Königsstädte Marokkos. Die lebhafte Medina Marrakeschs, die Altstadt, könnte orientalischer nicht sein. Mit ihren verwinkelten engen Gassen und dem lebhaften wuseligen Straßengewirr, das aus Mopeds, Fußgängern und Eseln besteht, ist sie anfangs sehr fremd für mich.

Die Souks, welche die Basare Marokkos sind, laden mit ihren bunten Farben und orientalischen Gerüchen zum Flanieren ein. Sie sind ein Labyrinth von Marktständen und bilden eine mystische und geheimnisvolle Atmosphäre. An jeder Ecke finde ich Schätze: handgefertigte Teppiche, Silberschmuck, Berbermützen, bemalte Keramik und Glaslaternen ziehen meine Blicke auf sich.

Mein Highlight in den Souks: die vielen kleinen Läden mit frisch zubereitetem marokkanischem Gebäck. Der Duft von Gewürzen und Lederware liegt in der Luft. Hier erlebe ich eine Reise in die märchenhafte Vergangenheit Marokkos.

Riads – verborgene Oasen der Ruhe

Abseits der unruhigen Souks in verwinkelten Gassen, in denen ich mich oft mal verlaufe und es Wege gibt, die selbst bei Google Maps nicht eingezeichnet sind, findet man hinter unscheinbaren Türen verborgene Oasen. Die sogenannten Riads, die traditionellen marokkanischen Häuser, haben romantische, begrünte Innenhöfe, von welchen aus die Zimmer abgehen. Zudem haben sie Dachterrassen, von wo aus man einen tollen Blick über die rote Stadt genießen kann. In der Regel sind Riads wunderschön und abseits von der lebhaften Medina kann man Ruhe finden. 

Verliebt in Marrakesch’s Architektur

Ich genieße es besonders, in einem von Marrakeschs vieler toller Cafés und Restaurants auf der Dachterrasse die lauen Abende ausklingen zu lassen. Abends hat Marrakesch einen unendlichen Farbenzauber zu bieten und ich kann von oben das bunte Treiben beobachten und dem Ruf der Muezzins lauschen. Ganz besonders habe ich mich jedoch in die marokkanische Architektur verliebt. Vor allem der Bahia Palast, welcher 1867 erbaut wurde, sprießt nur so von Mosaik, Marmorfliesen und Stuck. An jeder Ecke sieht man, wie viel Liebe zum Detail im Bau eingeflossen ist. Ebenso sind die vielen Gärten und Moscheen in Marrakesch zauberhaft.

Sicherheit

Doch wie fühle ich mich als junge, europäische und vor allem blonde Frau in Marrakesch? Seit ich in Marrakesch angekommen bin, gab es noch keine Situation, in der ich mich unwohl, gar unsicher, gefühlt habe. Ich genieße das Leben in Marrakesch: das Fremde, das Orientalische und das wuselige Treiben. Ich habe Marokkaner bis jetzt als ein sehr offenes, nettes und hilfsbereites Volk wahrgenommen. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht oft angeschaut, angesprochen oder gar angemacht werde. Doch ein nettes “La Shukran” (= Nein Danke) wird direkt akzeptiert und ich habe keinen Marokkaner bis jetzt als richtig aufdringlich empfunden.

Dankbar

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich sehr dankbar bin die Möglichkeit zu habe in einer so tollen Stadt wie Marrakesch, in welcher ich mich manchmal fühle, als wäre ich selbst in einem Märchen aus 1001 Nacht, zu leben. Ich freue mich sehr auf die kommenden Monate und bin gespannt was ich in Marokko noch so Weiteres erleben werde.

©Lena Ottersbach für NOSADE 2020
Lena schreibt monatlich über ihre Erfahrungen und Abenteuer während ihres Praktikums bei NOSADE in Marokko.

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